Vor einem Jahr dachte ich, ich verliere mich selbst.

Ich bin Luca. Morgens fühlte sich mein Herz an wie ein Akku, der nie richtig aufgeladen wurde. Ich wachte, griff zum Handy — und bevor ich die Augen richtig geöffnet hatte, kamen die Bilder: perfekte Frühstücke, endlose To‑do‑Listen anderer Menschen, lupenreine Erfolgsmomente. Ein kurzes Ziehen im Magen. Ein vergiftetes Vergleichsspiel. Mein Tag begann mit Schuld, nicht mit Klarheit.

Eines Abends, nach einem besonders schlechten Tag, saß ich auf meinem Balkon und schaute in die Stadtlichter. Ich dachte an all die Stunden, die an mir vorbeigezogen waren — scrollend, vergleichend, selten lebend. „Ich will nicht so weitermachen“, flüsterte ich. Nicht, weil ich Social Media verachte, sondern weil ich urteilen wollte, wie es mir dient. Ich wollte eine Beziehung dazu bauen, die mich stärkt, statt mich auszuhöhlen.

Am nächsten Morgen legte ich das Handy bewusst zehn Minuten weg. Nur zehn Minuten. Ich atmete. Trank Wasser. Schrieb drei Dinge auf, für die ich dankbar war. Diese Minuten waren wie eine kleine Mauer zwischen mir und dem Lärm. Als ich danach mein Handy öffnete, war die Welt nicht weniger laut — aber ich war anders. Ich hatte einen Anker.

Die Wochen danach waren kein gerader Weg. Alte Gewohnheiten nagten. Einige Freunde fanden meinen neuen Rhythmus merkwürdig, mein innerer Kritiker flüsterte „Du verpasst etwas“. Und doch traf ich Verbündete: eine Kollegin, die mir schrieb „Ich mache mit“, eine Community in den Kommentaren, die ehrlich erzählte, wie Social Media sie schlauchte. Gemeinsam probierten wir kleine Regeln aus. Ich lernte, den Unterschied zu sehen zwischen Nutzern, die inspirieren, und solchen, die mich kleiner machten.

Eines Nachmittags — ein wichtiger Pitch wartete — merkte ich, dass ich wieder in die alte Schleife rutschte. Ein Account postete Erfolgsbilder, mein Herz raste, ich zweifelte an meiner Arbeit. Für einen Moment war alles altbekannt: Panik, Vergleich, Lähmung. Dann stellte ich mir die einfache Frage, die inzwischen zu meinem Schutzschild geworden war: „Wird mich das jetzt stärken oder schwächen?“ Ich wartete nicht auf eine dramatische Eingebung. Ich entschied. Ich schloss die App. Ich atmete. Ich arbeitete am Pitch — konzentriert, ruhig. Das Projekt ging gut durch. Die Erkenntnis blieb: Ich konnte wählen — auch in einem Moment, der sonst automatisch zu Panik geführt hätte.

Mit der Zeit entstanden Räume in meinem Alltag: echte Gespräche, tiefe Pausen, Ideen, die nicht von Likes bestimmt waren. Ich schlief besser. Meine Arbeit wurde klarer. Ich gewann Stunden zurück, die ich nicht mit Schuld zugedeckt verbrachte. Und noch wichtiger: Ich fühlte wieder: Ich bin die Autorin meines Tages, nicht mein Feed.

Heute erzähle ich dir diese Geschichte nicht, weil ich perfekt bin. Ich stolpere noch. Aber ich habe kleine Regeln, die mein Leben zurückgeben. Drei, die wirklich zählten:

  1. Der Check‑In: Zwei Sekunden Frage — stärkt es mich oder schwächt es mich? Wenn schwächt, weg. 2. Die Kurve ziehen: Wer mir Energie raubt, fliegt stumm aus meinem Feed. Kein Drama. Kein Erklären. 3. Der bewusste Ausstieg: Ein Alarm beendet bewusst meine Social‑Media‑Zeiten. Kein schlechtes Gewissen, nur klare Grenze.

Ich lade dich ein: Heute Abend — lege dein Handy 60 Minuten weg. Mach etwas, das dir wirklich guttut. Geh spazieren. Koch etwas Langsames. Ruf jemanden an. Wenn du zurück bist, schreib in die Kommentare: Was hast du gemacht? Wie hast du dich gefühlt?

Wenn du mitmachen willst: Probier diese Mini‑Regel für eine Woche:

  • Kein Handy 10 Minuten nach dem Aufwachen – 2× täglich 20 Minuten offline‑Pause – Jeden Abend 30 Minuten bildfrei vor dem Schlafen

Was ist dein größter Trigger auf Social Media? Welchen dieser drei Schritte würdest du morgen ausprobieren?

Wenn dir meine Geschichte hilft, speicher den Beitrag. Markiere jemanden, der das lesen sollte. Und wenn du schreiben magst: „Ich mach mit“ — ich sende dir morgen eine Reminder‑Vorlage in meiner Story, die dich unterstützt. Gemeinsam bauen wir eine gesündere Beziehung zu dem, was uns eigentlich verbinden sollte.

Ich bin Luca. Ich habe nicht alles gelöst. Aber ich habe den ersten Stein gelegt — und du kannst das auch.

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